Diätetik
•  •  •  •  •  •  •  •  •  •  •  
Die Lehre von der Ernährung bildet die Grundlage einer ganzheitlichen Therapie. Um Vitalität und Gesundheit wiederzuerlangen und dauerhaft halten zu können, ist der Mensch auf Nährstoffe angewiesen, die er nur aus einer vitalstoffreichen Vollwertkost ziehen kann.
In den letzten Jahrzehnten haben die so genannten Zivilisationskrankheiten, zu denen auch die ernährungsbedingten Krankheiten gehören, erschreckend zugenommen. Wurde Gemüse, Obst, Korn und Fleisch vor 100 Jahren noch naturbelassen gegessen, so sind heute raffinierte und denaturierte Nahrungsmittel fester Bestandteil eines normalen Eßverhaltens geworden. Diese chemisch aufgespaltenen Produkte erfüllen die Richtlinien einer veralteten Ernährungslehre, die davon ausgeht, daß die Sättigung eines bestimmten Kohlehydrat-, Fett- und Eiweißbedarfs (gemessen in Kalorien) den Menschen ausreichend ernährt.
Mittlerweile hat sich gezeigt, daß der menschliche Körper aber zusätzlich diverser anderer biologischer Wirkstoffe, so genannter Vitalstoffe, bedarf. Zu dieser Gruppe gehören neben den Vitaminen:  Mineralstoffe, Spurenelemente, Enzyme, ungesättigte Fettsäuren, Aroma- und Faserstoffe (Ballaststoffe). Diese kommen in naturbelassenen Lebensmitteln in optimaler Zusammensetzung vor. Schon ein mechanischer Eingriff oder das Erhitzen zerstört Teile dieser feinen hochkomplexen Einheit. Dabei ist die Nahrung umso wertvoller, je frischer und damit vitaler sie ist.
Vital heißt lebend und das bedeutet in diesem Zusammenhang Nährstoffe, die noch eine biologische Aktivität haben, deren Zellen also noch einen Zellstoffwechsel aufweisen. Unterschiedliche Lebensmittel haben dabei eine unterschiedliche Stoffwechselaktivität und damit unterschiedliche Zerfallszeiten. So weisen pflanzliche Eiweiße einen wesentlich langsameren Zellstoffwechsel auf als tierische Eiweiße. Sie können relativ lange ohne die Zufuhr von Nährstoffen, Wasser, Elektrolyten usw. existieren. Tierische Eiweiße bedürfen dagegen der ständigen Versorgung mit Sauerstoff über die Blutbahn und zerfallen daher vergleichsweise schnell. Diese Eiweißzerfallstoffe wirken toxisch und stellen eine starke Belastung des Körpers dar. Es kommt nach dem Verzehr von Fleisch grundsätzlich zu einer Fäulnisbildung  und einer über viele Stunden anhaltenden »Vergiftung« und Ãœbersäuerung des Darms. Normalerweise ist der Körper in der Lage, Eiweißzerfallsprodukte zu verarbeiten und die entstehende Ãœbersäuerung im Darm zu neutralisieren. Ist der Organismus jedoch durch Krankheit, Umweltgifte, Allergien, Immunschwäche usw. in seiner Funktion geschwächt, sollte auf tierisches Eiweiß möglichst verzichtet und dafür eine ausgewogene pflanzliche Eiweißkost genossen werden.
Als zweiter Faktor wirkt die Außentemperatur auf die Lebensmittel. Je höher die Temperatur desto höher der Stoffwechsel und damit der Zerfall der Zellen. Durch Kochen und Braten wird innerhalb von Minuten das Leben in den Zellen zerstört. Deshalb sollte der Rohkostanteil der Nahrung möglichst hoch sein.
Raffinierte Nahrungsmittel, wie Weißmehlprodukte, Fabrikfette oder Fabrikzucker haben jegliche Vitalität eingebüßt. Darüber hinaus sind sie bereits chemisch aufgespalten, es kommt zu einer raschen Aufnahme in unserem Körper, wobei tiefere Darmabschnitte nicht mehr aktiv werden und die Mechanismen zu weiterer Nahrungsaufspaltung degenerieren. Die Folge ist eine Veränderung im Milieu und damit eine Verschiebung der Bakterienflora. Deshalb sollten diese Produkte gemieden werden. Wichtige Energiespender sind dagegen Vollkornprodukte, neben Vollkornbrot gehört dazu auch ein roher Kornanteil in Form eines Frischkornbreis. In der Kornhülle sitzen für den Menschen unverzichtbare Vitalstoffe. Statt des raffinierten Fabrikzuckers sollte Honig gegessen werden. Eine vitale, natürliche Ernährung ist sehr hochwertig und ausgesprochen schmackhaft. Schon nach geringer Zeit gewöhnt sich der Körper um und  lebt spürbar auf.
In unserer Praxis gehen wir auf die individuelle Situation des Patienten ein und entwickeln einen Diätplan, der zur Aufgabe hat, die ganzheitliche Therapie möglichst optimal zu unterstützen.